Sonderausstellung

Die Sonderausstellung 300 Jahre Recht und Gericht in Karlsruhe widmet sich den Etappen der Rechtsentwicklung seit der Stadtgründung bis in die Nachkriegszeit. Beginnend mit den Privilegienbriefen des Markgrafen Karl Wilhelm (1715) wird aufgezeigt, wie sich die kleine Markgrafschaft zum Großherzogtum entwickelte und wie gleichzeitig die Modernisierung der Rechtsordnung unter dem Einfluss französischer Impulse voranschritt. So führte etwa die badische Gerichtsreform von 1864 zur Errichtung des ersten eigenständigen Verwaltungsgerichtshofs in Deutschland und machte Karlsruhe zum Wegbereiter fortschrittlicher Entwicklungen.

Anhand namhafter Karlsruher Juristen – etwa Ernst Fuchs, Ludwig Marum, Eduard Dietz, Heinrich Wetzlar und Reinhold Frank – wird der Gegenpol zur verhängnisvollen Zerstörung der Rechtskultur durch die NS-Diktatur beleuchtet. Schließlich wendet sich die Sonderausstellung den rechtsstaatlichen Entwicklungen der Nachkriegszeit zu, insbesondere der erfolgreichen Bewerbung der Stadt Karlsruhe um den Sitz des Bundesgerichtshofs im Jahr 1950, der 1951 folgenden Ansiedlung des Bundesverfassungsgerichts sowie dem Aufbau der Bundesgerichtsbarkeit in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Eine Vielzahl aussagekräftiger Ausstellungsstücke lassen 300 Jahre Stadt- und Rechtsgeschichte lebendig werden.