Am Samstag, den 18. Juni 2022 findet eine ganztägige rechtshistorische Exkursion nach Freiburg im Breisgau statt.
Das Programm umfasst einen rechtshistorischen Rundgang durch die Altstadt, die Besichtigung des Erzbischöflichen Ordinariats in der Herrenstraße mit Führung durch Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz sowie ein Referat zur Freiburger Justizgeschichte von Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer. Die Veranstaltung richtete sich exklusiv an Mitglieder des Vereins.
Am Dienstag, den 21. Juni 2022 um 19 Uhr hält Prof. Dr. Markus Gehrlein, Richter am Bundesgerichtshof a. D. den Vortrag „König Ludwig II. – Der gescheiterte Märchenkönig“.
Ort: Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe
Der Vortrag befasst sich mit dem facettenreichen Lebensweg des bayerischen Monarchen (1845-1886). Die Herkunft der Wittelsbacher Herrscher aus der bayerischen Pfalz, eine heute vielfach kaum mehr bekannte Tatsache, wird näher beleuchtet. Die Kriege der Jahre 1866 und 1870/71, die zur Reichseinheit führten, sind mit der Herrschaft des Bayernkönigs eng verwoben. Deswegen werden die Ursachen und Folgen der kriegerischen Ereignisse näher analysiert. Zugleich wird ein Blick auf die Verfassungslage in Bayern und Deutschland geworfen.
Am Montag, den 3. Oktober 2022, dem Tag der Deutschen Einheit, veranstaltet das Rechtshistorische Museum Karlsruhe wieder einen rechtshistorischen Rundgang mit Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer.
Der Stadtspaziergang unter dem Motto Einigkeit und Recht und Freiheit führt in diesem Jahr durch das Karlsruher Musikerviertel. Treffpunkt ist der Haydnplatz (südöstliche Ecke) um 10.30 Uhr.
Aus organisatorischen Gründen ist eine vorherige Anmeldung unter info(at)rechtshistorisches-museum.de erforderlich.
Am Dienstag, den 26. Oktober 2022 um 19 Uhr hält Dr. Stefan Stodolkowitz, Richter am Oberlandesgericht Celle, den Vortrag „Reichsjammergericht“ oder „Kleinod der deutschen Verfassung“? - Das Reichskammergericht im Spiegel der (rechts-) historischen Forschung“
Ort: Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe
Von 1495 bis 1806 war das Reichskammergericht, ansässig lange Zeit in Speyer und zuletzt in Wetzlar, neben dem etwas später entstandenen Reichshofrat das höchste Gericht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Lange Zeit galt es, vor allem aus der Perspektive kleindeutsch-nationalstaatlicher Publizisten, als schwerfällig und durchsetzungsschwach; Spottreden über das „Reichsjammergericht“ kursierten schon im 18. Jahrhundert. Demgegenüber haben vielfältige neue Forschungsansätze in den letzten rund 50 Jahren ein weitaus differenzierteres Bild dieses Gerichts und seiner Richterschaft gezeichnet. Vor allem die umfangreiche Erschließung von rund 70.000 bis heute erhaltenen Prozessakten hat neue Erkenntnisse über die gerichtliche Praxis in Speyer und Wetzlar sowie die Bedeutung des Gerichts für Rechtsleben, Gesellschaft und Verfassungswirklichkeit des Alten Reiches zutage gefördert. Der Vortrag beleuchtet die Geschichte des Reichskammergerichts vor dem Hintergrund der neueren (rechts ) historischen Forschung.
Der Referent, Dr. Stefan Andreas Stodolkowitz, ist Richter am Oberlandesgericht Celle. Er wurde mit einer Arbeit über das Oberappellationsgericht Celle im 18. Jahrhundert promoviert und forscht zur Justizgeschichte der Frühen Neuzeit.