Am Dienstag, den 9. Juli 2024, 19 Uhr hält Dr. Ulrich Herrmann, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, den Vortrag "Der Fall Kundus 2009 - der Sachverhalt und seine rechtliche Würdigung".
Ort: Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe
Der Vortrag befasst sich mit dem Hergang und den Folgen des von einem deutschen Offizier angeordneten Luftangriffs auf zwei von den Taliban entführten Tanklastwagen im Kundus-Fluss am 4. September 2009. Im Einzelnen wird auf die in diesem Zusammenhang geführten straf- sowie zivilrechtlichen Verfahren eingegangen und werden diese rechtlich gewürdigt.
Der Referent ist seit 2015 Vorsitzender des auch für Amtshaftung zuständigen III. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs, dem er bereits seit 2003 angehört. Zuvor war er im nordrhein-westfälischen und brandenburgischen Justizdienst tätig, zuletzt als Ministerialrat im Justizministerium in Potsdam.
Am Dienstag, den 22. Oktober 2024 um 19 Uhr hält Harald Reiter, Richter am Bundesgerichtshof, den Vortrag „Der Generalbundesanwalt als politischer Beamter – Sollbruchstelle des Rechtsstaats ?“
Ort: Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe
Der Referent ist seit 2012 Bundesrichter, seit 2013 Mitglied des III. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs. Zu Beginn seiner Laufbahn war er von 1991 bis 1994 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesanwaltschaft.
Am Donnerstag, den 3. Oktober 2024, dem Tag der Deutschen Einheit, veranstaltet das Rechtshistorische Museum Karlsruhe wieder einen rechtshistorischen Rundgang mit Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer.
Der Stadtspaziergang unter dem Motto Einigkeit und Recht und Freiheit führt in diesem Jahr durch das Karlsruher Musikerviertel. Treffpunkt ist der Haydnplatz (südöstliche Ecke) um 10.30 Uhr.
Am Dienstag, den 19. März 2024 um 19 Uhr hält Dr. Hans-Wolf Thümmel, Notar a. D, den Vortrag „Zur Entwicklung der landesherrlichen Gesetzgebung in der frühen Neuzeit am Beispiel Südwestdeutschlands insbesondere Badens“.
Ort: Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe
Während die Städte wegen der stärkeren Regelungsbedürfnisse als auf dem Land bereits früher daran gingen, ihre Stadtrechte zu modernisieren, wie etwa Nürnberg 1479, Worms 1499, Frankfurt a. M.1509 und Freiburg i. Br. 1520, haben die Landesherren zum Ausbau und der Festigung ihrer Herrschaft erst mit dem 15. und vor allem im 16. Jahrhundert die Möglichkeit ergriffen, landesweit geltendes Recht zu setzen. Dies geschah entweder in Einzelverordnungen wie z.B. zur herrschaftlichen Verwaltungsorganisation, Justizrecht zum Ausbau ihrer Gerichtsbarkeit oder in Gesamtdarstellungen der Rechtsordnung (sog. Landesordnungen), die zudem das regelten, was wir heute unter Wirtschaftsverwaltungsrecht verstehen. Demgegenüber wurde das allgemeine materielle Privatrecht insbes. das Familien- und Erbrecht sowie das Strafrecht meist nicht in die Landesordnungen aufgenommen, sondern als „Landrechte“ gesondert geregelt. Der Vortrag befasst sich mit der Rechtsentwicklung in den Gebieten des heutigen Baden-Württembergs, insbesondere mit dem Entstehen der Rechtsordnungen für die Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden. Auch nach der Wiedervereinigung beider Landesteile 1771 blieben die unterschiedlichen Rechtsgebiete bis zum Erlass gemeinsamen neuen Rechts im Großherzogtum Baden im 19. Jahrhundert aufrechterhalten
Der Referent, Dr. Hans-Wolf Thümmel, 1941 in Görlitz geboren und dort aufgewachsen, studierte Rechtswissenschaften in Tübingen und war nach dem Referendariat von 1966 bis 1991 wissenschaftlicher Assistent, zuletzt Akademischer Oberrat an der Universität Karlsruhe, nach der Wiedervereinigung von 1991 bis 2011 freier sächsischer Notar in Görlitz.
Am Dienstag, den 24. Oktober 2023 um 19 Uhr hielt Dr. Johann Andreas Dieckmann, Notar in Freiburg i. Br., den Vortrag „Karl Eisemann (1895-1982), Bruchstücke einer deutsch-jüdischen Juristenbiographie in Baden.
Anfang April 1933 wird der Karlsruher Amtsgerichtsrat Karl Eisemann, Weltkriegsteilnehmer, der vor Verdun gekämpft hatte, Leutnant der Reserve und Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten als Jude aus dem Justizdienst gedrängt. Drei Jahrzehnte später tritt er als Vizepräsident des Verwaltungsgerichtshofs des Landes Baden-Württemberg in den Ruhestand. Dass Eisemann das nationalsozialistische Unrechtsregime und den Holocaust überlebte, war dem mutigem Einsatz von Freunden aus der Justiz zu verdanken, die ihn bei Kriegsende monatelang in einer Gartenhütte auf dem Durlacher Turmberg vor den Nazis versteckten. Eisemann wurde während der NS-Zeit Leiter der Bezirksstelle Baden und Pfalz der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland. Die Tätigkeit ermöglichte ihm, die Auswanderung von Juden zu unterstützen. Er musste allerdings mit seiner Organisation auch das Vermögen der jüdischen Institutionen verwerten und Hilfstätigkeiten für die Unterdrückung der Juden durch das System - wie etwa die Verteilung der sog. Judensterne und die Mitwirkung bei den Deportationstransporten - leisten. Nach Kriegsende wurde Eisemann im Sommer 1945 wieder Richter beim Amtsgericht und Landgericht in Karlsruhe, 1948 Präsident des Verwaltungsgerichts in Karlsruhe und schließlich Vizepräsident des neugebildeten Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg in Mannheim. Hochbetagt starb er 1982. Bruchstücke seiner Biografie, auch anhand neuer Quellen, wurden im Vortrag vorgestellt.
Am Dienstag, den 3. Oktober 2023, dem Tag der Deutschen Einheit, veranstaltete das Rechtshistorische Museum Karlsruhe wieder einen rechtshistorischen Rundgang mit Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer.
Der Stadtspaziergang unter dem Motto Einigkeit und Recht und Freiheit führte durch das Karlsruher Musikerviertel.
Am Dienstag, den 23. Mai 2023 um 19 Uhr hielt Dr. Josef Bongartz, Richter am Landgericht Baden-Baden, den Vortrag „Kurzer Prozess? Rechtshistorische Schlaglichter auf das Rechtsmittelrecht von Urteilsschelte bis Berufung“.
Der Vortrag warf Schlaglichter auf die verschiedenen Spielarten möglicher Angriffe gegenüber gerichtlichen Entscheidungen. Hierbei wurden spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Vorläufer und Pendants von Rechtsmitteln im Einzelnen dargestellt. Ferner wurde aufgezeigt, in welchem Rahmen sich mit der Appellation ein Rechtsmittelverfahren der weltlichen Gerichtsbarkeit entwickeln konnte, das dem modernen Berufungsrecht den Weg bereitete. Mit Blick auf das 21. Jahrhundert wurde deutlich, dass sich die Erwartungen an die Effizienz gerichtlicher Verfahren über die Jahrhunderte nur wenig verändert haben.
Am Dienstag, den 26. Oktober 2022 um 19 Uhr hielt Dr. Stefan Stodolkowitz, Richter am Landgericht Lüneburg, den Vortrag „Reichsjammergericht“ oder „Kleinod der deutschen Verfassung“? - Das Reichskammergericht im Spiegel der (rechts-) historischen Forschung"
Am Montag, den 3. Oktober 2022, dem Tag der Deutschen Einheit, veranstaltete das Rechtshistorische Museum Karlsruhe wieder einen rechtshistorischen Rundgang mit Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer.
Der Stadtspaziergang unter dem Motto Einigkeit und Recht und Freiheit führte durch das Karlsruher Musikerviertel.
Am Sonntag, den 3. Oktober 2021, dem Tag der Deutschen Einheit, veranstaltete das Rechtshistorische Museum Karlsruhe wieder einen rechtshistorischen Rundgang mit Dr. Detlev Fischer.
Der Stadtspaziergang unter dem Motto Einigkeit und Recht und Freiheit führte durch das Karlsruher Musikerviertel.
Am Dienstag, den 20. Juli 2021 um 19 Uhr sprach Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer zum Thema „70 Jahre Residenz des Rechts in Karlsruhe".
Der Vortrag befasste sich mit dem Entscheidungsprozess für den neuen Gerichtsstandort sowie mit dem Auf- und Ausbau der Bundesgerichtsbarkeit in Karlsruhe. Schwerpunkt waren die ersten drei Jahrzehnte der neuen Residenz.
Am Samstag, den 26. Juni 2021 fand eine ganztägige rechtshistorische Exkursion nach Freiburg im Breisgau statt.
Das Programm umfasste die Besichtigung des Amtsgerichtsgebäudes am Holzmarkt. Das Mitglied Präsident des Amtsgerichts Freiburg a. D. Dr. Thomas Kummle führte die Gruppe auch durch die dortige Sonderausstellung zur NS-Justiz in Freiburg. Nachmittags referierte zunächst Vorsitzender Richter am Landgericht a. D. Dr. Wilhelm Güde zu „Ulrich Zasius aus heutiger Sicht“. Es folgten ein Bericht von Professor Dr. Frank L. Schäfer zu aktuellen rechtsgeschichtlichen Projekten an seinem Lehrstuhl sowie Bemerkungen zur Freiburger Justizgeschichte von Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer. Die Veranstaltung richtete sich exklusiv an Mitglieder des Vereins.
Am Dienstag, den 20. Juli 2021 um 18.15 Uhr fand die diesjährige Mitgliederversammlung im Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe, statt.
Am Dienstag, den 27. Oktober 2020 um 18 Uhr findet die diesjährige Mitgliederversammlung im Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe statt.
Für eine Teilnahme ist vorab eine Anmeldung per E-Mail an info(at)rechtshistorisches-museum.de erforderlich.
Am Dienstag, den 29. Oktober 2019 sprach Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof a. D. Dr. Christoph Klaas über den ehemaligen Präsidenten des Bundesgerichtshofs Professor Dr. Gerd Pfeiffer (1919-2007), dessen Geburtstag sich im Dezember 2019 zum hundertsten Mal jährte. Der Referent, langjähriger Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof, schildert den eindrucksvollen Lebensweg von Gerd Pfeiffer, der von 1966 bis 1987 dem Bundesgerichtshof angehörte und zu den großen Richterpersönlichkeiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt.
Am Donnerstag, den 3. Oktober 2019, dem Tag der Deutschen Einheit, veranstaltete das Rechtshistorische Museum Karlsruhe unter dem Motto Einigkeit und Recht und Freiheit wieder einen kostenfreien rechtshistorischen Stadtspaziergang durch die Kerninnenstadt von Karlsruhe mit Dr. Detlev Fischer. Auf dem etwa zweistündigen Rundgang wurden etwa 20 Erinnerungsorte des Rechts aufgesucht, deren Bedeutung anhand der Themenschlagworte (Rechts-)Einheit, Verfassungsordnung und Freiheitsrechte näher erläutert wurde. Ausgangs- und Endpunkt des Rundgangs war der Karlsruher Platz der Grundrechte zwischen Schloss und Marktplatz.
Am Mittwoch, den 25. September 2019 sprach Richter am Bundesgerichtshof a. D. Dr. Detlev Fischer über reformorientierte Karlsruher Juristen in der Weimarer Republik. Anlässlich der Jahrhundertjubiläen der badischen Landesverfassung vom 21. März 1919 und der Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919 befasst sich der Vortrag mit den Lebenswegen namhafter Karlsruher Juristen, die couragiert und engagiert für den republikanischen Rechtsstaat eingetreten sind. Insbesondere wird auf das Wirken von Rechtsanwalt Ernst Fuchs (1859-1929, Foto), Rechtsanwalt Eduard Dietz (1866-1940), Landgerichtspräsident Heinrich Wetzlar (1868-1943) und Staatsrat Ludwig Marum (1882-1934) näher eingegangen. Zugleich wird eine wichtige Wegetappe aus der Vorzeit der Residenz des Rechts als badische Landeshauptstadt angesprochen.
Am Dienstag, den 19. März 2019 sprach Richter am Bundesgerichtshof Harald Reiter über das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR als Herrschaftsinstrument der SED. Gegenstand des Vortrags waren die Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zur Verhinderung und Aufdeckung von Fluchtvorhaben und die Bekämpfung sog. „Feindorganisationen“ im Westen. Dabei ging der Referent unter anderem auf spektakuläre Entführungsfälle, die Unterwanderung der westlichen Flüchtlingshilfsorganisationen durch MfS-Agenten und die brutalen Unterdrückungsmaßnahmen gegenüber der Bevölkerung der DDR ein. Der Referent war von 1991 bis 1994 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe abgeordnet und in dieser Zeit vorwiegend mit der strafrechtlichen Aufarbeitung der Tätigkeit des MfS befasst.