Geschichte

1979 wurde in Karlsruhe die Ausstellung „Recht und Justiz in Deutschland ab 1806” gezeigt. Bankdirektor Heinz Schröder (1919-1994) hatte die Ausstellung seinerzeit aus Anlass des 100. Jahrestags des Inkrafttretens der Reichsjustizgesetzgebung angeregt. Die Konzeption stammte maßgeblich von Dr. Hildebert Kirchner (1920-2012), dem langjährigen Leiter der Bibliothek des Bundesgerichtshofs.

Nach der erfolgreichen Ausstellung sann Heinz Schröder nach Möglichkeiten, das Konzept zu verstetigen – und die Idee eines Rechtshistorischen Museums nahm mehr und mehr Gestalt an. Fest stand: Karlsruhe, die Residenz des Rechts, war der richtige Ort, um die Entwicklung von Rechtsnormen und Rechtspflege seit ihren frühesten Anfängen erlebbar zu machen.

Mit tatkräftiger Unterstützung des aus der badischen Justiz stammenden Bundesverfassungsrichters Dr. Julius Federer (1911-1984) sowie weiterer Experten wurden in der Folgezeit Objekte und Dokumente für das Museum erworben und zu einer repräsentativen Sammlung zusammengefasst.

1985 konnte das Museum im Haus Nummer 19 in der traditionsreichen Karlsruher Stephanienstraße eröffnet werden, dem Geburtshaus des Völkerrechtlers Albrecht Mendelssohn-Bartholdy (1874-1936).

Als Träger und Förderverein fungiert seit 1988 der als gemeinnützig anerkannte Verein Rechtshistorisches Museum e. V.

Zum ersten Vorsitzenden wurde der langjährige Präsident des Bundesgerichtshofs, Professor Dr. Gerd Pfeiffer (1919-2007), berufen. Ihm folgte 1993 Rechtsanwalt Dr. Karl Zippelius, der bis März 2005 als Vorsitzender amtierte. In seine Amtszeit fiel der Umzug des Museums in das 2003 fertiggestellte Nordgebäude des Bundesgerichtshofs. Seither präsentiert sich das Museum in neuen Räumlichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bibliothek des Bundesgerichtshofs.

Seit März 2005 ist Dr. Detlev Fischer, Richter am Bundesgerichtshof a. D., Vorsitzender des Vereins Rechtshistorisches Museum e. V.